Scottish Independence

Die bei uns noch immer fröhlich feiernden Schotten haben mich inspiriert, in meinen Schottlandbildern vom letzten Jahr zu kramen. In Edinburgh bin ich zufällig in eine Demonstration für die schottische Unabhängigkeit geraten, bin dabei geblieben und der Demo über ein paar Stunden bis zu ihrem Ende gefolgt.
Ob Schottland als eigenständiges Land außerhalb Großbrittaniens wirtschaftlich wirklich lebensfähig wäre, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber dass die Menschen, die da demonstriert haben, alle ausnehmend sympathisch waren, kann ich mit Sicherheit sagen. Ich habe mit ganz vielen gesprochen, was den Nebeneffekt hatte, dass ich von allen Menschen, die im Vordergrund auf den Bildern sind, die Fotoeinwilligung habe. Bei den Kindern meist sogar von beiden Elternteilen.
Auf der Demo war ein wirklich breiter Querschnitt durch die schottische Bevölkerung. Farmer aus den Highlands, eine Frauenorganisation aus Edinburgh, Menschen im Rollstuhl und aus der LGBTQ-Community. Alte, Junge, Dudelsäcke. Auch auffallend viele Hunde waren dabei. Sheldon, „The Indie Dug“, der auf einer der Trommeln abgebildet ist, war übrigens von Anfang an bei den Demonstrationen dabei und sowas wie ein Wappentier der Unabhängigkeitsbewegung. Und seit seinem Hundetod ist er als Bild auf der Trommel dabei. Viele Fahnen, neben der schottischen auch immer wieder die Europafahne.
Den Herrn und die junge Frau, die sich so fröhlich im Arm halten, habe ich zuerst für Vater und Tochter gehalten, um dann zu erfahren, dass sie sich erst an diesem Tag kennengelernt hatten. Der Gedanke, Mitglieder der schottischen Familie zu sein, hat alle verbunden. Die Stimmung war bestens, sehr harmonisch, und sogar die beaufsichtigende Polizei hat sich bemüht, sich von der allerfreundlichsten Seite zu zeigen. Ich möchte mich mit der Dokumentation hier noch einmal für die Freundlichkeit bedanken, die ich an dem Tag mit meiner Kamera erfahren habe, und natürlich allen Schotten nur das Beste wünschen!